Titel

Einer

hohen königlichen Bibliotheks-Verwaltung

beehre ich mich, anliegendes Pflichtexemplar der unlängstzu Osnabrück erschienenen

Plattdeutschen Briefe, Erzählungen, Gedichte u. s. w.

im Auftrage des Verfassers ergebenst zu übersenden, mitder Bitte, die verzögerte Ueberreichung entschuldigen zu wollen.

Mit schuldiger Hochachtung
und Verehrung

G. A., 18. Febr. 1846

F. W. Lyra
S. th. stud.

An
eine hohe königliche Bibliotheks-Verwaltung

z. H. Sr. Wohlgeboren
des Herrn Profeßor Dr. Hoeck

hieselbst.

Euer Wohlgeboren

erlaube ich mir, beifolgend ein Exemplar eines von mirherausgegebenen Werkchens in niederdeutsch-westphälischerMundart zu gefälliger Ansicht zu übersenden.

Dieses Werkchen, bei dessen Bearbeitung ich mir insbesonderedie Aufgabe stellte, einen, von modernen Beimischungenund fremden Überläufern freien Beitrag zurKenntniß der so biederkräftigen westphälischen Mundart zuliefern, verdankt seine Entstehung den Anregungen einiger,den Forschungen in den niederdeutschen Sprachformen zugewandterGelehrten, namentlich des verdienten Herausgebersder Völkerstimmen Germaniens, daher die Bearbeitung zunächstim Interesse der Sprach-und Idiotismenforscher unternommenwurde, denen es gewidmet war, aus welchem Grundedenn auch mehr Rücksicht auf die Hervorhebung eigenthümlicherAusdrücke und bereits veraltender Redensarten undSprichwörter zu nehmen war, als auf zierliche, jetzt beliebigeGestaltung der meist aus dem Leben des Landmannesfrüherer Zeit gegriffenen und eben deshalb nur im ebenbürtigen,hausmachenen Gewande vorzuführendenBildergruppen.

Gleichwohl habe ich dem Werkchen, welches anfangsnicht zum Drucke bestimmt war, eine solche Einrichtungzu geben gesucht, daß es zugleich auch eine erheiterndeUnterhaltung für jeden unbefangenen Leser undFreund der plattdeutschen Sprache darbieten möge. Gestütztauf die beifälligen Aussprüche competenter Beurtheilerdarf ich mir schmeicheln, bei der nicht unschwierigen Durchführungmeines Unternehmens auch dieses Ziel erreicht zuhaben. Ich hege deshalb die Hoffnung, daß meine Arbeitauch Ihren Beifall finden und Sie beigehendes Exemplardieses Büchleins für Jedermann, das ich unterdessenfür nichts mehr und nichts Besseres anzusehen bitte, alsfür eine kleine Ährenlese auf jenem erst wenig beackertenSprachfelde, zu behalten belieben werden, welchen Fallesich mir den Preis von 12 Ggr. Courant dafür erbitte.

Da dies Werkchen sich insbesondere auch zu einemangemessenen Geschenke für die Jugend eignen dürfte,welche aus leicht zu erkennenden Gründen die Spracheihrer Vorältern nicht so ganz vernachlässigen sollte, so bitteich freundlichst, dasselbe in Ihren Kreisen als ein Solcheswohlwollend empfehlen zu wollen.

Osnabrück,
im November 1845.

Gehorsamst
Lyra.

Den verehrlichen Subscribenten auf die von mir angekündigten

Plattdeutschen Briefe, Erzählungen,
Gedichte u. s. w.

mit besonderer Rücksicht auf Sprichwörter un

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