Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1919 erschienenenBuchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben.Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Die in diesemBuch wiedergegebenen Dokumente wurden von einer Vielzahl verschiedenerAutoren verfasst; dementsprechend weicht die Schreibweise einzelnerBegriffe, vornehmlich Personen- und Ortsnamen, teilweise starkvoneinander ab. Die Schreibweisen wurden innerhalb eines Dokumentsnach Möglichkeit harmonisiert, ansonsten aber so belassen wie imOriginal. Fremdsprachliche Zitate wurden nicht korrigiert, sofern dieVerständlichkeit des Texts nicht beeinträchtigt wird. UngewöhnlicheWortformen, insbesondere bei ‚eingedeutschten‘ Wörtern, wurdenbeibehalten.
Ein Übertrag in der Tabelle auf S. 297(‚Väter der Kinder‘)beruht auf einer Unterbrechung, die dem zweispaltigemLayout im Original zugrunde liegt. In der vorliegende Ausgabe fälltdiese Unterbrechung aber weg, so dass die Zeile, die ursprünglichden Übertrag enthielt, nun als überflüssig entfernt wurde. In denRegistern der Personen- und Ortsnamen wurde in der gedruckten Fassungnicht zwischen den Namen mit den Anfangsbuchstaben ‚I‘ und ‚J‘unterschieden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden diese Namen inder vorliegenden elektronischen Fassung getrennt aufgeführt.
Abhängig von der im jeweiligen Lesegerät installiertenSchriftart können die im Original gesperrtgedruckten Passagen gesperrt, in serifenloser Schrift, oder aber sowohlserifenlos als auch gesperrt erscheinen.
Deutschland und Armenien
SAMMLUNG
DIPLOMATISCHER
AKTENSTÜCKE
HERAUSGEGEBEN UND EINGELEITET
VON
DR.JOHANNES LEPSIUS
DER TEMPELVERLAG IN POTSDAM
1919
Alle Rechte, insbesondere das derÜbersetzung, vorbehalten.
Copyright by Tempelverlag zu Potsdam 1919.
Als ich Ende November vorigen Jahres nach zweieinhalbjährigemAufenthalt in Holland aus dem Haag nach Berlin zurückkehrte, suchte icham 1. Dezember den Staatssekretär Herrn Dr. Solf im Auswärtigen Amtauf. Ich bat ihn, mir Einblick zu geben in die Akten des AuswärtigenAmtes, die über die Armenische Frage und ihre Behandlung seitens derdeutschen Regierung während der Kriegsjahre Aufschluß geben.
Der Anlaß meiner Bitte war der folgende. Auf Grund von Quellen, die mirim Sommer 1915 auf einer Reise nach Konstantinopel durch persönlicheBeziehungen zugänglich geworden waren, hatte ich im Jahre 1916einen „Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei“herausgegeben[1]. Eine Verbreitung durch den Buchhandel oder auchnur eine Verwertung der Tatsachen, die er enthüllte, in der Pressewar damals nicht möglich. Die Zensur hätte das Buch beschlagnahmt;der Presse war durch offizielle Instruktionen Schweigepflicht überdie Armeniergreuel auferlegt. Ich konnte daher meinen „Bericht“ nurvertraulich versenden. Die Zensur ist erst auf ihn aufmerksam ge