Anmerkungen zur Transkription

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Aus des
ANGELVS
SILESIVS

Cherubinischem
Wandersmann

INSEL VERLAG LEIPZIG


[3]

Wär nicht das Auge sonnenhaft,
Die Sonne könnt es nie erblicken;
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
Wie könnt uns Göttliches entzücken?

GOETHE


[5]

Angelus Silesius


[7]

Rein wie das feinste Gold,   steif wie ein Felsenstein,
Ganz lauter wie Kristall,   soll dein Gemüte sein.

Die Demut ist der Grund,   der Deckel und der Schrein,
In dem die Tugenden   stehn und beschlossen sein.

Die Tugenden sind so   verknüpfet und verbunden:
Wer ein' alleine hat,   der hat sie alle funden.

Wann ich die Lauterkeit   durch Gott geworden bin,
So wend ich mich, um Gott   zu finden, nirgends hin.

Die Braut verdient sich mehr   mit einem Kuß um Gott,
Als alle Mietlinge   mit Arbeit bis in Tod.

Die Liebe, wenn sie neu,   braust wie ein junger Wein,
Je mehr sie alt und klar,   je stiller wird sie sein.

Lieb üben hat viel Müh:   wir sollen nicht allein
Nur lieben, sondern selbst,   wie Gott, die Liebe sein.

Fragst du, was Gott mehr liebt,   ihm wirken oder ruhn?
Ich sage, daß der Mensch,   wie Gott, soll beides tun.

[8]

Das Wort, das Gott von dir   am allerliebsten höret,
Ist, wann du herzlich sprichst:   Sein Wille sei geehret.

Gott ist nur eigentlich:   er liebt und lebet nicht,
...

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