Roman
von
Friedrich Gerstäcker.
Die Uebersetzung dieses Werkes in fremde Sprachen wird vorbehalten.
Erster Band.
Jena,
Hermann Costenoble.
1867.
Seite | ||
1. | Beim Frühstück | 7 |
2. | Die Bewohner von Schloß Wendelsheim | 30 |
3. | Ein unbequemer Besuch | 56 |
4. | Die elende Familie | 79 |
5. | Beim Schlosser Baumann | 112 |
6. | Der alte Salomon | 133 |
7. | Rebekka | 159 |
8. | Der Familienball | 182 |
9. | Am andern Morgen | 212 |
10. | Neue Spuren | 237 |
11. | Die beiden Verbündeten | 266 |
12. | Frau Müller | 287 |
13. | Vater und Sohn | 322 |
»Mama, dieser Lieutenant von Wendelsheimtanzt wirklich entzückend,« sagte Ottilie, als sieMorgens um zehn Uhr in einem allerliebstenNegligé zur Mutter in's Zimmer trat, wo dasKaffeeservice noch auf dem Tische stand. »Ichkann Dir versichern, man fliegt ordentlich mitihm über den Boden hin und wird gar nicht einmalmüde.«
»Nun, mein Kind,« erwiederte die Mutter,»ich kann Dir versichern, daß ich wenigstens müdegeworden bin.«
»Aber Du hast gar nicht getanzt, Mütterchen.«
»Das fehlte auch noch,« stöhnte die Frau;»das Herumsitzen ist so schon arg genug – undnun auch noch diese schreckliche Räthin Frühbach neben mir! Ich sage Dir, ich habe meinem Schöpfergedankt, als es drei Uhr schlug und wir mitEhren fort konnten.«
»Arme Mama – und ich habe mich so gutamüsirt!«
»Junges Blut,« nickte die Mutter; »abertrink' Deinen Kaffee, Kind, denn er steht schoneine ganze Weile und wird sonst kalt.«
Ottilie hatte sich neben sie auf das Sophagesetzt und trank; aber der kleine Fuß klopfteunter dem Tische noch immer leise den Tact einesder erst vor wenigen Stunden beendeten Tänze– ihre Gedanken waren noch entschieden bei demBalle! Und wer hätte es ihr verdenken w