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W. Hauff.

Wilhelm Hauffs
sämtliche Werke in sechs Bänden

Mit einer biographischen Einleitungvon Alfred Weile

Neu durchgesehene Ausgabe
:: :: in neuester Rechtschreibung :: ::

Erster Band.

A. Weichert, Verlagsbuchhandlung und BuchdruckereiBerlin NO.43 Neue Königstr. 9


Erster Band.

Hauffs Leben von Alfred Weile.

Gedichte. – Novellen I.


Inhaltsverzeichnis.

Seite
Biographische Einleitung5
Gedichte17
Novellen. Erster Teil57

[5]

Nachdruck verboten.

Hauffs Leben.

(Nach G. Schwab.)

Wilhelm Hauff ward zu Stuttgart, wo sein Vaterals Regierungssekretär lebte, am 29. November 1802 geboren.Er war erst sechs Jahre alt, als sein Vater, der als »Anhängerdes guten alten Rechts« (1799) acht Monat schuldlos im Gefängnisauf Hohenasperg saß, nach Tübingen an das Oberappellationstribunalversetzt wurde, 1808 als Ministerialsekretärwiederum nach Stuttgart berufen, dort im darauffolgendenJahre starb. Seinen Großvater, der Landschaftskonsulentwar, hat Hauff trefflich in dem alten, ehrenfesten, am Rechtehaltenden Lanbek im »Jud Süß« gezeichnet. Die WitweHauff, Tochter des Obertribunalrats Elsäßer in Tübingen zognach dem Tode ihres Gatten mit ihren Kindern nach ihrerVaterstadt zurück. Diese vortreffliche Frau hatte durch ihresittliche, veredelnde Erziehung einen wohltätigen Einfluß aufdas weiche, empfängliche Gemüt des Knaben; sein Talent zuerzählen, bildete sich im häuslichen Kreise unter der Mutter,die selbst eine vorzügliche Erzählerin war, und der Schwesterfrüh aus.

Er besuchte mit seinem älteren Bruder Hermann, der eingroßes Sprachentalent und Gedächtnis vor ihm voraus hatte, dieSchola anatolica – nach dem Mons anatolicus, einem Vorhügeldes Oesterberges bei Tübingen benannt.

Eine rege Aufmerksamkeit auf alles und ein glückliches Auffassungsvermögenführten ihn zur selbständigen Ausbildungseines Geistes; auffallend war schon im zehnten und elftenJahre sein Hang zu den Gebilden der Phantasie und erschwärmte für leichte Historien und Romane; mit sehr vielLaune hat er später in seinem ersten Bande der »Memoiren desSatan« diese Neigung dargestellt und uns ein komisches Bildvon seinem eigenen poetischen Treiben in der Schule gegeben....

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