Ludwig Tieck’s
Schriften.

Dreiundzwanzigster Band.

Novellen.

Berlin,
Druck und Verlag von Georg Reimer.
1853.

Ludwig Tieck’s
gesammelte Novellen.

Vollständige auf’s Neue durchgesehene Ausgabe.

Siebenter Band.

Berlin,
Druck und Verlag von Georg Reimer.
1853.

Inhalt.

 Seite
Eine Sommerreise3
Die Wundersüchtigen157
Pietro von Abano295

Ludwig Tieck’s
gesammelte Novellen.
Siebenter Band.

Eine Sommerreise.
1834.

Einleitung.

Unter abwechselnden Vorfällen und Erfahrungen, diesich mir im Lauf meines Lebens auf Reisen oder beim längerenAufenthalt in fremden Städten aufdrängten, ist mirdie Erinnerung so mancher Bekanntschaften erfreulich, somanche Beobachtung lehrreich und ich kann es nicht unterlassen,Einiges davon mitzutheilen, welches vielleicht manchebefreundete Gemüther auf anmuthige Weise anregt.

Schon manches Jahr ist verflossen, seit mir einige interessanteTagebücher und Briefe in die Hände geriethen,die mir um so bedeutender wurden, als ich die Verfasserderselben späterhin im Verlauf der Zeiten in ganz verändertenVerhältnissen und mit umgewandelten Gesinnungen wiedersah.Jetzt sind die Theilnehmer an nachfolgender kleinenBegebenheit gestorben oder nach fernen Gegenden gezogen, sodaß es harmlos erscheint, Dasjenige mitzutheilen, was ichfrüher schon für vertraute Freunde aus jenen Tagebüchernund Briefen ausgezogen habe. Die Erzählung ist ausSchriften der drei Hauptpersonen verarbeitet und wird, derDeutlichkeit wegen, mehr wie einmal durch die eigenen Worteder erscheinenden Personen unterbrochen werden.

Walther von Reineck an den Grafen Bilizki inWarschau.

Von Deiner schönen Cousine, die ich damals leidernur einmal sah, habe ich bisher noch nichts in Erfahrungbringen mögen. Und sehr begreiflich, da ich erst in Franken,oder gar in der Nähe des Rheins, wie ich es ja weiß, Kundigefinde, die mir von ihren Schicksalen und ihrer seltsamenFlucht etwas mittheilen können. Sollte ich das schöne Bildselbst irgendwo wiedersehn? Wenn ich nur wenigstens ihnfinde, der sie zu dieser Uebereilung verleitet hat, welche sieDir entriß, um an ihm die Rache zu nehmen, die ich Dirversprach, so wenig Du sie auch gefordert hast. Ich weißes, daß ich zu hitzig bin; indessen Du bist beschäftigt, imDienst des Staates, gehörst Deiner kranken Mutter, und ichbin müßig und frei genu

...

BU KİTABI OKUMAK İÇİN ÜYE OLUN VEYA GİRİŞ YAPIN!


Sitemize Üyelik ÜCRETSİZDİR!