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SHAKESPEARE UND DIE BACON-MYTHEN.

Festvortrag

gehalten auf der General-Versammlung der deutschen Shakespeare-Gesellschaft zu Weimar am 23. April 1895

von

Kuno Fischer.

VORWORT

Dieser Vortrag ist gleich, nachdem er gehalten war, in der "Beilagezur Allgemeinen Zeitung", Nummer 105-107, veröffentlicht worden. Diemündliche Rede ist in der gedruckten wortgetreu wiedergegeben, aberdiese enthält einige Ausführungen (darunter sämmtliche unter dem Textbefindliche Bemerkungen), die in jener um der Kürze willenweggeblieben sind.

Ich habe eine falsche Vorstellungsart darzuthun, zu erklären und zuentkräften gehabt und diese Aufgabe mit völliger Sachlichkeit, ohnejede persönliche Polemik erfüllt, sogar in der mündlichen Redegeflissentlich keinen der Namen genannt, welche der deutschenGegenwart angehören.

Der jüngste und in gewissem Sinn gründlichste Vertreter der "Bacon-Theorie" hat am Schlusse seines Buchs erklärt, daß ich zwar einrühmliches Werk über Bacon geschrieben, aber "ohne eine Ahnung zuhaben, daß «die Vermehrungen der Wissenschaften» im «Shakespeare» zufinden sind". Durch ein solches Urteil durfte ich mich wohlherausgefordert fühlen, entweder diese "Ahnungen" mir anzueignen odernachzuweisen, daß sie nichts sind als eitle Träumereien. Dies ist ineinem der letzten Theile meines Vortrags geschehen.

Heidelberg, im Mai 1895.

K. F.

INHALT

I. Das Shakespeare-Geheimniß und der Shakespeare-Mythus

II. Das Bacon-Geheimniß 1. Der Beweis aus dem Mangel aller Beweise 2. Bacon und Shakespeare 3. Unparteiische Stimmen für und wider

III. Die erste Art der Bacon-Mythen 1. Bacon als Quelle des Northumberland-Manuscripts 2. Bacon als geheimnißvoller Dichter. Das Sonett 3. Bacon als staatsgefährlicher Dichter 4. Bacon "unter anderem Namen"

IV. Bacon als Dramatischer Geschichtschreiber

V. Die zweite Art der Bacon-Mythen 1. Bacon als der Kaufmann von Venedig 2. Der Schluß der drei Taugenichtse 3. Bacon als Othello 4. Bacon als Katharina von Aragonien, Wolsey und andere gefallene Größen

VI. Die dritte Art der Bacon-Mythen 1. Bacon als Verfasser des Promus 2. Der Promus als Quelle von Romeo und Julia 3. Die Vergleichung der Werke

VII. Bacons große Geheimschrift: Mythus oder Humbug?

VIII. Der Gipfel der Bacon-Mythen 1. Bacon als philosophischer Dichter 2. Bacon als Erfinder des parabolischen Dramas 3. Der Anfang des ersten Hamlet-Monologs als das non plus ultra naturwissenschaftlicher Dichtung 4. Prospero und Pan

IX. Der Gipfel der Unkritik

X. Bacons Urtheil über Shakespeare 1. Bacon und das Theater seiner Zeit 2. Die Schule Bacons. Voltaire

XI. Die deutsche Shakespeare-Kritik
  1. Lessing und Voltaire
  2. Goethe
  3. Goethe und Schiller

I. DAS SHAKESPEARE-GEHEIMNISS UND DER SHAKESPEARE-MYTHUS.

Als mir die ehrenvolle Aufforderung zu Theil wurde, in der Deutsche

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