Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1915 erschienenenBuchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben.Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungewöhnlicheund inkonsistente Schreibweisen bleiben gegenüber dem Originalunverändert. Passagen in luxemburgischer Sprache wurden dem Originalentsprechend übernommen.
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Die gedruckte Fassung wurde in einer Frakturschriftgesetzt; Antiquaschrift im Original wirddurch kursiven Schriftschnitt gekennzeichnet, ausgenommen hiervon sinddie Werbeanzeigen am Ende des Buches.
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Eine Bauerngeschichte
aus dem Luxemburgischen.
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Novelle
von
J. vun der Hardt.
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Preis 30 Sous.
Verlag von Charles Beffort, Luxemburg,Heiliggeiststraße 14.
Copyright 1915 by Charles Beffort,Verlag, Luxemburg.
Begleitwort.
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Ich bin stolz auf meinen Bauernbetrieb.
Weil ich als freier Mann ein freies Leben führe. Weil mein Hof rentabelund neuzeitlich und bequem ist. Und weil meine Wirtschaftsweise beiallen Landwirten Anklang und Nachahmung findet.
Das war nicht immer so.
Es gab eine Zeit, wo ich anders dachte.
Kaum zwei Jahre sind es her. Damals hatte ich meine fortschrittlichenBestrebungen verflucht und zu allen Teufeln gewünscht.
Wegen einer Freierei. Wegen eines bildschönen Mädchens. Und wegen derBorniertheit seines Vaters.
Das waren schwere Tage.
Beinahe hätte ich alles im Stiche gelassen. Vater und Mutter und Hof.Und ich wäre nach Amerika geflüchtet, um die Unglücksgeschichte zuvergessen.
Nun ist alles anders gekommen. Eine tüchtige Frau waltet an meinerSeite im lieben Elternhause.
Wir leben im reinsten Glücke.
Und wo glückliche Menschen übereinstimmend nach einem Ziele streben, daist das Leben schön und leicht. Und da auch mehrt sich der Gewinn.
Wie das alles gekommen ist, Freund, will ich dir erzählen.
Ich hatte schon über 25 Jahre. Meine Mutter war alt und schwach. Undes war auch wirklich zu viel Arbeit im Haushalt. Seitdem meine beidenSchwestern geheiratet hatten, war sie öfters unwohl.
„Der mußt èng Schnauer an d’Haus kréen,“ meinte jedesmal meinOheim von der Meß, wenn er auf Besuch kam.
Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Ich war ja auch im richtigenAlte