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Aus Briefen und gleichzeitigen Quellen;
nebst Gedichten und Anderm von Lenz und Göthe.
Herausgegeben
von
Basel,
Druck und Verlag der Schweighauser’schen Buchhandlung.
1842.
Das Sesenheimer Idyll, Göthe’s und Friedericke’sLiebe, hat von jeher die Aufmerksamkeitdes Publikums auf sich gezogen und bei mancher empfindsamenSeele das tiefste Mitgefühl erregt. DieSchuld oder Schuldlosigkeit, welche Göthe in dieserGeschichte hat, gab namentlich in neuerer Zeit zu leidenschaftlichenStreitigkeiten Anlaß, und je nachdemman sich auf die eine oder auf die andere Seiteschlug, fühlte man sich für oder wider den ganzenMenschen gestimmt. Neben der Göthe-Literatur isteine Friedericken-Literatur, sowohl in einzelnenWerkchen, als in Zeitungsartikeln, und dieß besondersin der Allgemeinen Leitung, entstanden. Auchden Namen des unglücklichen Dichters Lenz hat mandabei genannt; aber von Friedericke’s Vertheidigernist mit Entschiedenheit jedes entehrende Verhältniß zwischenBeiden abgewiesen worden. In allen Literaturgeschichten,[iv]wo von Lenz die Rede ist, wird von dessenWahnsinne gesprochen, allein der wahren Quelle desselbennicht erwähnt. Nachfolgende Mittheilungengeben darüber Aufschluß. Daß Lenz, nach Göthe’sAbreise aus dem Elsaße, nach Sesenheim kam, berührtGöthe selbst; er sah Friedericke auf der Rückreiseaus der Schweiz wieder und sagt von diesemWiedersehen: „Ich finde Friedericke Brion wenigverändert, noch so gut, liebevoll, zutraulich wiesonst, gefaßt und selbstständig. Der größte Theilder Unterhaltung war über Lenzen. Dieser hattesich nach meiner Abreise i