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Anmerkungen zur Transkription:

Die Rechtschreibung und Zeichensetzung des Originals wurde weitgehendübernommen. Lediglich offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert;Wörter, die in voneinander abweichenden Schreibweisen auftraten, wurdenan die in überwiegender Mehrheit oder im ersten Teil verwendete Schreibweise angeglichen.Eine Liste vorgenommener Korrekturenbefindet sich am Ende des Textes.Die Originalvorlage ist in Fraktur gedruckt; davon abweichende, inAntiqua gedruckte Textstellen sind hier kursiv wiedergegeben.Gesperrt gedruckte Textstellen sind auf Ebook-Betrachternfett wiedergegeben. Das Titelbild für Ebook-Betrachter wurde vom Bearbeitererzeugt und in die Public Domain eingestellt.

Die Mumie von Rotterdam.

Novelle

in zwei Theilen

von

Georg Döring.

Zweiter Theil.


Frankfurt am Main.

Gedruckt und verlegt von Johann David Sauerländer.

1829.


3

1.

Die zwei hoffnungsvollen Schüler des Leydener Professors EobanusHazenbrook hatten, als sie ihn am heutigen Morgen verließen, ihreSchritte zum Haven von Rotterdam gelenkt. Es dünkte ihnenwahrscheinlich, daß Clelia van Vlieten mit ihrem Herzallerliebsten zuWasser entflohen sey, indem sie hier nicht so leicht eine Entdeckung undVerfolgung zu fürchten hatten, als auf einem Landwege.

»Sandis!« sagte Le Vaillant, als sie an der vorüberströmenden Maasstanden und zahllose Schiffe ab- und zufahren sahen, »wir sind ein Paarirrende Ritter geworden aus den Zeiten der Tafelrunde und ziehen aufAbentheuer, wie die Helden Lancelot und Parcival. Aber wo ist unsere4Dame vom See, wo ist das heilige Graal? — Da fahren Schiffe nachOst- und Westindien, nach Constantinopel und Copenhagen, sie allewissen das Ziel ihrer Reise, den Weg, den sie zu nehmen haben, aber wirstehen schon hier, wie vor einem bezauberten Schlosse, das uns hundertPforten zeigt, aber keine vor uns aufthut, weil wir den Talisman nichtkennen, der sie eröffnet.«

»Es wird sich Alles finden!« erwiederte der ruhige La Paix. »Nur nichtsübereilt, nur nicht Sturm gelaufen am unrechten Orte. Festina lente!sagen die Alten und der Professor, und ein Sprüchlein, das sich seittausend Jahren bewährt hat, kann uns wohl auch zum Frommen gereichen.Haben wir doch jetzt Ferienzeit, Geld im Sacke und sind der Aufsicht deslästigen Professors entledigt. Mag er seine egyptische Gelehrsamkeitauskramen, wo er will, uns soll das freie Leben behagen und wenn wir indieser Zeit den Musen opfern, so müssen es holländische seyn imSpitzenhäubchen und Silbermieder!«

...

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