DIE SÄGE

EIN RÜCKBLICK AUF VIER
JAHRTAUSENDE

VON

FRANZ M. FELDHAUS

INGENIEUR

HERAUSGEGEBEN UND VERLEGT VON

J. D. DOMINICUS & SOEHNE G.M.B.H.

BERLIN SW. 68
REMSCHEID-VIERINGHAUSEN

NACHDRUCK VERBOTEN

Copyright 1921
by J. D. Dominicus & Soehne G. m. b. H.
Berlin-Remscheid

DIE SÄGE

EIN RÜCKBLICK AUF VIER
JAHRTAUSENDE

VON

FRANZ M. FELDHAUS

INGENIEUR

MIT66 ABBILDUNGEN NACH ALTEN ORIGINALEN

HERAUSGEGEBEN UND VERLEGT VON

J. D. DOMINICUS & SOEHNE G. M. B. H.

BERLIN SW. 68
UND REMSCHEID-VIERINGHAUSEN

[S. 5]

W

Wo der Mensch vor vielen hundertJahrtausenden seine werktätige Laufbahnbegann, nahm er den Dorndes Waldes, den spitzigen Stein undden scharf gebrochenen Knocheneines verendeten Tieres, um zuschaben, zu bohren, zu glätten. Esgab keine Werkleute und keineWerkstattsregeln. Tastend mußtejeder Urmensch den Widerstand der Materie zu überwinden suchen. Wasgab es auch viel zu tun? — Die ersten Menschen trugen Waffen und Werkzeugenoch als Gaben der Natur bei sich: muskulöse Kiefer mit starkenZähnen, lange Arme mit kraftvollen Händen und einen gedrungenenKörperbau auf Füßen, die den Händen gleich gebrauchsfähig waren.Keine Sorge um Wohnung, Kleidung und Gerät. Nur ein kleines Hirn,das die Listen des Tieres und die widrigen Naturgewalten überlisten wollte.

Hunderte von Jahrtausenden, Zeiten von einer Ausdehnung, gegendie die paar tausend Jahre unserer Kultur winzig sind, mußten vergehen,bis die Urmenschen sich Arbeitsmethoden zu eigen machten. Von daab bewahrten sie in ihren Höhlen den spitzen Stein als Bohrer, denknolligen als Hammer, den scharfkantigen als Schneidewerkzeug. Unddann begann der Wettkampf, denn wer das schärfste Messer hatte, bekamvom gefallenen Wild das größte Stück. Und neben dem Hunger warenes Habsucht und Geiz und Selbstsucht und Roheit, die unsere Ur-Urväterzur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen trieben und sie zur Erzeugungneuer Werke mit immer neuen Werk-Zeugen zwangen.

So finden wir denn in den ältesten sichtbaren Siedelungen der Menschentief unter der heutigen Erdoberfläche rohe steinerne Äxte, steinerneSchaber, steinerne Messer, steinerne Bohrer und Pfrieme, steinerne Pfeilspitzen,knöcherne Nadeln, Angelhaken und Harpunen, und Schleifsteinefür solche Knochenwerkzeuge. Funde dieser Art, aus der sogenanntenälteren Steinzeit, sind zum Teil weit über 25000 Jahre alt.

[S. 6]In der jüngeren Steinzeit, die in Mitteleuropa zwischen 5000 bis 2000Jahre vor unserer Zeitrechnung liegt, werden die steinernen Waffen undWerkzeuge in ihren Arten nicht nur vermehrt, sondern an den Arbeitskantenund auf den Oberflächen auch sorgsam geschliffen und poliert.Wir werden bald hören, wie die jüngere Steinzeit mit Säge und Sägemaschinezu schaffen wußte.


Ehe wir uns die Entwicklung der Säge von vier Jahrtausenden ansehen,müssen wir uns darüber k

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