Anmerkungen zur Transkription

Das Original ist in Fraktur gesetzt.Im Original gesperrter Text ist so ausgezeichnet.Im Original in Antiqua gesetzter Text ist so markiert.

Weitere Anmerkungen zur Transkription befinden sicham Ende des Buches.

Cover

HANS WATZLIK

Fuxloh

oder

Die Taten und Anschläge desKasper Dullhäubel

*

Ein Schelmenroman

Signet

L. STAACKMANN VERLAG / LEIPZIG

1922


Alle Rechte, besonders das der Übersetzung, vorbehalten.

Für Amerika:

Copyright 1922 by L. Staackmann Verlag, Leipzig.

Gedruckt bei Dr. Kurt Säuberlich in Leipzig


[5]

Das grüne Holz.

[7]

Fuxloh lag ganz hinten in der Welt zwischen denÖrtern Blaustauden und Grillenöd, abseits vonden breiten Straßen duckte es sich verloren in denWäldern, ein gar rauhes Dorf voller Tannen.Obst trug dort nur ein einziger Mostbirnbaum, derüber hundert Jahre alt war, doch waren seine Birnenso grausam herb, daß man schreien mußte, wennman hineinbiß. Sonst gediehen nur noch ein paarVogelbeerbäume und Elexstauden droben an denfelsigen Wegen. Aber in ihrem Schatten blühtedie weltentlegenste Einfalt in tausend Blumen aus.

Heute findet man das Dorf nimmer, die Wäldersind darüber gewachsen.

Der Fuxloher Wind blies scharf und brannte denBauern den Schlund aus. Drum war in dem Ortder Durst daheim. Besonders vorzeiten blieben dieMänner oft wochenlang auf der Wirtsbank, sieknöpften sich den Latz vom Hosenboden ab und saßenauf dem rohen Fleisch, um das Hirschleder zu schonen.[8]Am Samstag brachten ihnen die Weiber frischeHemden ins Wirtshaus. Und hie und da bandensich die Säufer mit Stierketten aneinander, daß keinersich heimlich von der nassen Mette wegschleiche undsie alle gemeinsam in des Rausches Elend fuhren.

Dazumal waren die Fuxloher als grobe Schelme,Wilderer und Raufer verrufen, im Lauf der Zeitenaber verloren sie allmählich den übeln Leumund.Es geschah kaum mehr, daß einer den Grenzstein indes Nachbarn Acker rückte, Rösser wurden überhauptnimmer gestohlen, und selten nur weckte einen nachtsdas alte Raubschützenblut aus der Rast, daß eraufsprang und an der bayrischen Grenze irgendwoauf einer Waldschneise einen Bock niederknallte.

Nur im Dullhäubelhof hatte sich die alte Artder Fuxloher treulich erhalten.

In einer Schlucht am Wolfsbach, wohin dieBauern vom Dorf herab immer die Gänse trieben,daß sie schwimmen lernten, lag das Gehöft mit demmoosgrünen Schopfdach, darunter an die Mauer einverschmitztes Gesicht gemalt war mit dem Spruch:

Gott, gib jedem Lumpenhund
zehnmal mehr, als er mir gunnt!

Vor lange

...

BU KİTABI OKUMAK İÇİN ÜYE OLUN VEYA GİRİŞ YAPIN!


Sitemize Üyelik ÜCRETSİZDİR!