Von Rudolf Eucken
Fünfte,
völlig umgearbeitete Auflage
Achtzehntes bis zwanzigstes Tausend
Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig 1917
Satzanordnung und Einbandzeichnung
von Professor Georg Belwe.
Pierersche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co., Altenburg, S.-A.
Die Wohnung des Lebens
sind viel weiter denn die
Wohnungen des Todes.
Luther.
Mit einer Behandlung der Frage nach dem Sinn undWert des Lebens suche ich die inneren Probleme der Gegenwartjedem einzelnen möglichst nahe zu bringen und ihn zurTeilnahme daran zu gewinnen. Solche Fassung der Aufgabezog der philosophischen Erörterung bestimmte Grenzen: daßes aber innerhalb dieser Grenzen genug zu klären gibt, dashofft die Untersuchung selbst zu zeigen. Dem einen oderanderen Leser wird vielleicht der erste kritische Teil zu weitausgesponnen scheinen. Aber es konnte die entscheidendeHauptthese, an der die Möglichkeit einer Wiederbefestigungdes Lebens und einer Verjüngung der Kultur hängt, ihrevolle Überzeugungskraft nur erlangen, wenn sie als der einzigmögliche Weg zum Ziele erwiesen war; dafür aber war jeneKritik unentbehrlich, sie steht nicht neben, sondern in der Sache.
Jena, Dezember 1907.
Zwischen der vierten und der fünften Auflage liegt derBeginn und der Verlauf des Weltkriegs; notwendig mußtenseine Eindrücke und Erfahrungen auch auf das Gesamtbilddes menschlichen Lebens wirken, und solche Wirkung mußtesich auch auf eine Untersuchung erstrecken, welche sich mit demSinn und Wert des Lebens befaßt. So ist denn diese neueAuflage aufs gründlichste umgestaltet, ja völlig erneuertworden, ganze Abschnitte sind stark verkürzt, andere neuhinzugefügt worden, das Ganze ward straffer zusammengefaßtund mehr in den Dienst eines einzigen Hauptgedankensgestellt. So wenig ich meine Grundanschauungen zu verändernbrauchte — die Erfahrungen des Krieges haben sie nur be[S. VI]stätigt —,ihre Darstellung mußte kräftiger werden, die Gegensätzewaren schärfer zu scheiden, die Forderungen deutlicherherauszuheben. So hoffe ich, daß das Buch an inneremLeben gewonnen hat, und daß zugleich sein Verhältnis zurGegenwart in Ja und Nein enger geworden ist. MeinHauptwunsch geht dahin, in unserer wirren Zeit möchte essuchenden und kämpfenden Seelen irgendwelche Förderungbringen.
Jena, im Juli 1917.
Rudolf Eucken.
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Einleitung | 1 | |
Die Antworten der Zeit. | ||
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