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Achtundvierzig Briefe
von
Johann Gottlieb Fichte
und
seinen Verwandten.

Herausgegeben
von
Moritz Weinhold.


(Besonderer Abdruck aus den Grenzboten.)

Mit dem Brustbilde und der Handschrift von Fichte's Frau.


Leipzig,
Fr. Wilh. Grunow.
1862.

Herrn

Prof. Dr. Immanuel Hermann Fichte
in Tübingen

dem würdigen Sohne würdiger Eltern.

 
V

Vorwort.

Ist seit der Fichte-Feier auch schon mehr alsein Monat verflossen, so ist doch nicht zu befürchten,daß damit auch schon die Theilnahme der Gemütherfür diesen großen Mann verschwunden sei. Hatdoch die Allgemeinheit, Gehobenheit und Innigkeitder Gedächtnißfeste gezeigt, daß dieser Mann, wieaus dem Schooße des Volkes herausgewachsen, soauch ihm an das Herz gewachsen ist; so daß manvertrauen darf, das deutsche Volk werde ihn so langein treuem und dankbarem Andenken halten, bisDas, was tüchtig und ewig an ihm war, wiederumauch ganz in Fleisch und Blut des Volkes hineingewachsenist, damit sein Sinn und Geist Blüthenund Früchte treibe aus dem Marke und Safte desVIVolkes zum Segen des Volkes. Es ist die Eigenthümlichkeitwahrhaft großer Männer, daß sie aufder einen Seite Söhne ihrer Zeit sind, auf der andernaber ihrer Zeit vorauseilen und als Vorbildererscheinen oft noch lange nach ihrem Tode.In dem Sinne hat auch der »Cultus des Genius«sein Recht, wenn er dazu dient, das Eigenartige,Neue, was in einer ausgezeichneten Persönlichkeitzuerst Gestalt gewonnen hat, zum Gemeingute Allerzu machen.

Darum glaube ich, es werde eine nochmaligeHinweisung auf Fichte, wenn schon »nach dem Feste«,doch nicht überhaupt zu spät kommen, zumal da dieselbenicht zu den zahlreichen Reden und Meinungsäußerungenüber ihn bloß noch eine hinzufügen,sondern etwas in der That Neues und echt Fichte'schesbringen will, nämlich eine Reihe von Briefen:zweiunddreißig von Fichte selbst, elf von seiner Frau,drei von seinem Bruder Gottlob, einen von seinemBruder Gotthelf und einen von seiner Mutter. Dieselbenbeziehen sich, als Briefe von Verwandten aneinander, zunächst auf Familienangelegenheiten, sojedoch, daß darin auch Fichte's Lebensschicksale undgeistige Bestrebungen in mannigfache Erwähnungkommen, ja daß sogar einige Ergänzungen zu demVII...

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