Der Erbe.


Roman
von
Friedrich Gerstäcker.

Die Uebersetzung dieses Werkes in fremde Sprachen wird vorbehalten.

Dritter Band.


Jena,
Hermann Costenoble.
1867.

Inhaltsverzeichniß.

Seite
1.Neue Fäden7
2.Die Haussuchung34
3.Das Verhör72
4.Das gnädige Fräulein98
5.Rathlos und Rath Frühbach 126
6.Auf dem Criminalamt161
7.Nach allen Seiten189
8.Vor den Geschworenen218
9.Der Erbe250
10.Bruno277
11.Eine Scheidung305
12.Schluß324

1.
Neue Fäden.

Staatsanwalt Witte ging in einem wahrenSturmschritte auf das Amt hinauf, denn er hattein der That keinen Moment Zeit mehr zu versäumen.Er kam dort auch wirklich im letztenAugenblick an, war aber heute – und zwarganz gegen seine sonstige Gewohnheit – so zerstreut,daß er sich ordentlich vor sich selberschämte und nur gewaltsam alle anderen Gedankenabschüttelte, bis er sein Geschäft beendet hatte.

Es war freilich nicht zu verwundern, denndie eben gemachte Entdeckung mit ihren nachallen Seiten hin auszweigenden Folgen wollteihm nicht aus dem Kopf, und jemehr er darübernachdachte, desto größere Schwierigkeiten schienensich dem rechtmäßigen Erben in den Weg zu stellen.

Wer wußte um die Sache? Niemand als dasschlaue Weib, die Heßberger, und jedenfalls ihrMann, und von denen war kein Geständniß zuerwarten, während sich der alte Baron und besondersseine Schwester erst recht nicht so weitcompromittiren würden, einen beabsichtigten Kindertauschder Erbschaft wegen zuzugeben. DieFrau Baumann stand mit ihrer Erzählung ganzallein, und wenn er auch jedes Wort davonglaubte, so würde Herr Bruno von Wendelsheimdoch sicher sein Recht fest behauptet und dieErbschafts-Commission ihn dabei nur unterstützthaben. Es wäre, beim Himmel, am Ende garein zweiter Fall geworden, wie der mit demMajor und der Madame Müller aus Vollmers,und er konnte sich dabei als Staatsa

...

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