Umschlag

Rübezahl

Deutsche Volksmärchen
vom Berggeist und Herrn
des Riesengebirges

Für die Jugend bearbeitet von
Rudolf Reichardt
Mit Illustrationen in Farbendruck
nach Originalen von Eugen Siegert

Meidinger’s Jugendschriften Verlag G. m. b. H.
Berlin

Inhaltsverzeichnis.

1.
Rübezahl, der Berggeist und Herr des Riesengebirges
2.
Rübezahls erste Bekanntschaft mit den Menschen
3.
Wie Rübezahl zu seinem Namen kam
4.
Rübezahl und der Schneider Benedix
5.
Rübezahl und der Bauer Veit
6.
Der kleine Peter
7.
Glaser Steffen und sein Weib Ilse
8.
Susi und der Kräutermann
9.
Der geizige Bäcker
10.
Das sonderbare Wirtshaus
11.
Der Hexenstab
12.
Der arme Weberlieb
13.
Wünsche nicht zuviel
14.
Fischbach
15.
Meister Meckerling
16.
Gräfin Cäcilie

1.
Rübezahl, der Berggeist und Herr desRiesengebirges.

Im Südosten unseres lieben deutschen Vaterlandes breitet sich einGebirge aus, das man seiner großartigen Naturbeschaffenheitund seiner Ausdehnung halber das Riesengebirge nennt. Esbildet einen Teil der Sudeten und scheidet Schlesien von Böhmen undMähren. Mächtige Berge, wie die Riesen- oder Schneekoppe, dasHohe Rad und die Sturmhaube, ragen weit in die Wolken hinein,und zwischen den felsigen Höhen haben starke Flüsse, z. B. die Elbeund der Bober, ihren Ursprung. In diesem Gebirge haust, wie sichdas Volk erzählt, ein Gnom oder Geist, der sich selbst als den „Herrnoder Berggeist des Gebirges“ bezeichnet, vom neckenden Volksmundeaber „Rübezahl“ genannt wird.

Der Fürst der Berggeister besitzt zwar auf der Oberfläche derErde nur ein kleines Gebiet von wenig Meilen im Umfang, mit einerKette von Bergen umschlossen; aber wenige Klafter unter der urbarenErdrinde hebt seine Alleinherrschaft an, die ihm niemand schmälernkann, und erstreckt sich auf achthundertsechzig Meilen in die Tiefe biszum Mittelpunkt der Erde. Zuweilen gefällt es

...

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