Von
Ida Pfeiffer,
geborne Reyer,
Verfasserin der »Reise einer Wienerin in das heilige Land«.
Mit einer Karte der Südwestküste der Insel Island.
Zweite Auflage.
Erster Band.
Pest, 1855.
Verlag von Gustav Heckenast.
Pest, 1855. Gedruckt bei Landerer und Heckenast.
Seite | |
Vorrede | I |
Abreise von Wien | 7 |
Prag | 13 |
Von Kopenhagen nach Island | 64 |
Meine Ankunft zu Havenfiord und Reise nach Reikjavik | 84 |
Kleine Ausflüge nach Vatne, der Insel Vidöe und nachLachselv zum Lachsfange. Cavalcade nach Vatne | 132 |
Nach Vidöe | 140 |
Lachsfang | 142 |
Die Schwefel-Quellen und Schwefel-Berge zu Krisuvik | 147 |
Reise nach Reikholt (Reikiadal) und der Grotte Surthellir | 164 |
Kurze Uebersicht dieser Reise | 215 |
»Abermal eine Reise, und noch dazu in Gegenden,die Jedermann eher flieht als aufsucht. Es scheintdiese Frau macht solche Reisen nur, um Aufsehenzu erregen.«
»Die erste Reise, für eine Frau allein,zwar auch schon ein ziemliches Wagestück, diekönnte man ihr in Gottesnamen noch hingehenlassen; – – da mögen religiöse Ansichten zumGrunde gelegen haben, und mit solchen, weiß manwohl, leistet der Mensch oft Unglaubliches. –Aber nun sieht man keinen vernünftigen Grund mehr ein, ein ähnliches Unternehmen zu entschuldigen! –«
So, und vielleicht noch strenger, werden wohldie Meisten über mich urtheilen. – Und doch thutman mir sehr unrecht. – Ich bin gewiß einfachund harmlos, und hätte mir eher alles in derWelt träumen lassen, als je durch irgend etwaseinige Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. – Ichwill nur in Kürze meinen Charakter und meineVerhältnisse andeuten, da wird dann schon meineHandlungsweise das Sonderbare verlieren undnatürlich erscheinen.
Schon als zartes Kind hatte ich die größteSehnsucht hinaus in die Welt zukommen. Begegneteich einem Reisewagen, blieb ich unwillkürlichstehen, und sah ihm nach bis er meinenBlicken entschwunden war; ich beneidete sogar denPostillon, denn ich dachte, er habe die ganze großeReise mitgemacht.
Als Mädchen von zehn, zwölf Jahren lasich nichts mit größer