Hermann Lauscher
von
Hermann Hesse

Zweites Tausend.
Verlag der Rheinlande
Düsseldorf
1908.

Druck von August Bagel, Düsseldorf.

Inhalt:

Vorrede zu dieser Ausgabe 1
Vorwort der ersten Ausgabe 7
Meine Kindheit 11
Die Novembernacht 43
Lulu 61
Schlaflose Nächte 115
Tagebuch 1900 145
Letzte Gedichte 179

Vorrede zu dieser Ausgabe.

Auf den Wunsch einiger Freunde, namentlichaber auf die Aufforderung WilhelmSchäfers hin, soll der verstorbene HermannLauscher wieder ausgegraben und noch einmalunter die Leute geschickt werden. Da bin ich denneine Erklärung und Rechenschaft schuldig, zumindesteine bibliographische.

„Hinterlassene Schriften und Gedichte vonHermann Lauscher“ war der Titel einer kleinenSchrift, die ich Ende 1900 in Basel erscheinenließ und in der ich pseudonym über meine damalszu einer Krise gediehenen Jünglingsträume abrechnete.Ich dachte damals, mit dem von mirerfundenen und totgesagten Lauscher meine eigenenTräume, soweit sie mir abgetan schienen, einzusargenund zu begraben. Das Büchlein erschien,in kleinster Auflage, beinahe mit Ausschluß derÖffentlichkeit, und ist kaum über meinen Freundeskreishinaus bekannt geworden. Wenige anderegriffen, da sie meine späteren Bücher kannten,nachträglich zu dem Schriftchen und sahen darineine Art von literarischem Kuriosum.

Der Gedanke eines Neudrucks ist mir nie gekommen,bis in der letzten Zeit Freunde ihn lebhaftaussprachen und schließlich Wilhelm SchäfersVorschlag kam. Da ich keinen Grund sehe, einStück meines Jugendlebens wegzuleugnen, undda ich stilistisch den Lauscher noch heute zu verantwortenbereit bin, gab ich nach.

Nun war die Frage, in welcher Form dieJugendsünde wieder aufleben sollte. Ich dachtean eine Überarbeitung, sah aber sofort, daß dieGedanken und Stimmungen eines Zwanzigjährigennicht nach zehn Jahren von ihm selber neu redigiertwerden können, da ihr einziger, relativerWert im Ausdruck, im Rhythmus, in der Geberdeliegt. Und Einzelnes zu streichen oder zu beschönigen,schien mir wieder unerlaubt.

Der Text blieb also, auch wo er mir heutefremd, ja zuwider ist, wörtlich derselbe. D

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